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Die Einsätze nehmen zu

22 Juli 2015 No Comment
HelgeBauer©ÖWR-Klagenfurt

HelgeBauer©ÖWR-Klagenfurt

Der Juli 2015 geht wohl als heißester Monat der meteorologischen Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. Die Wassertemperatur des Wörthersees beträgt aktuell auch schon 27,4 Grad. Zudem kommen noch schwere Gewitter hinzu.

Für die österreichische Wasserrettung bedeutet das eine extreme Zunahme an Einsätzen. Die ÖWR Einsatzstelle 1/3 Klagenfurt hat heuer bereits jetzt im Juli schon gleich viele Einsätze, wie das gesamte letzte Jahr.
Alleine im Strandbad Klagenfurt wurden bis jetzt über 5.000 Bäderüberwachungsstunden der ehrenamtlichen aktiven Mitglieder geleistet.
Auch die Veranstaltungsüberwachungen nehmen zu. In den Monaten Mai bis Juli wurden insgesamt 17 Veranstaltungen von der ÖWR Einsatzstelle Klagenfurt überwacht.
Erste Hilfe Leistungen und technische Hilfsleistungen stehen am Tagesprogramm.

Die ca. 70 aktiven ÖWR Mitglieder der Einsatzstelle müssen neben diesen Tätigkeiten während der Badesaison auch in verschiedenen Modulen weitergebildet werden. Wöchentliche Trainingseinheiten und Ausbildung neuer Rettungsschwimmer sind bereits Standard.

Aufgrund der immer enger werdenden budgetären Mittel müssen die aktiven Rettungsschwimmer einen Mitgliedsbeitrag bezahlen und einen nicht unbeachtlichen Teil der Ausrüstung selbst finanzieren.
Für die vielen Stunden die aufgewendet werden, nehmen viele Leute, bei denen die meisten berufstätig sind, gut 50-70% ihres Urlaubes in Anspruch.

Trotzdem gibt es leider auch immer wieder Menschen, die dies mit anderen Augen sehen. Laufend beschweren sich Menschen, dass die österreichische Wasserrettung zu wenig Präsenz zeigt. Es wird gefordert, dass im Strandbad jeden Tag 12 – 15 Stunden alle Brücken mit Rettungsschwimmern besetzt sind. Einsatzboote sollen rund um die Uhr an den Schwimmbereichsgrenzen patrouillieren.
Das geht soweit, dass auch die Medien darauf angesetzt werden.
Es wird immer mehr gefordert – jedoch vergessen diese Menschen, dass die Tätigkeit, welches die sehr gut ausgebildeten Rettungsschwimmer leisten, noch immer ehrenamtlich ist, für die man nicht bereit ist zu zahlen – selbstverständlich erscheint.
Dazu kommt noch, dass immer wieder Schaulustige bei Einsätzen sich selbst und die Rettungsschwimmer gefährden.

HelgeBauer©ÖWR-Klagenfurt

HelgeBauer©ÖWR-Klagenfurt

Auch Rettungsschwimmer sind nur Menschen – Menschen, die Ihr Bestes geben, um anderen Menschen helfen zu können. Die Belastungen im körperlichen und mentalen Bereich sind enorm.
Auch wenn es hin und wieder danach aussieht, dass die coolen Rettungsschwimmer nichts tun, sollte man nicht oberflächlich reagieren, sondern sich einmal informativ an die nächste ÖWR Rettungszentrale wenden und mit den Menschen reden. Man wird erstaunt sein, dass coole Rettungsschwimmer sehr nett sind und vielleicht genau dieser „Mitch“ auch mal DEIN Leben retten kann.

Unfälle nehmen zu (ÖWR Kärnten – Landesverband)

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